Die Stadt will das nicht zulassen. Der Grund: Freier könnten auftauchen und Kinder in ihrer Entwicklung nachhaltig schädigen. Früher war das Haus ein Bordell, nun will eine Tagesmutter dort Kinder betreuen. Doch die ostwestfälische Stadt Bünde verweigerte der Frau die Genehmigung dazu. Das Gebäude mit lasterhafter Vergangenheit könnte das Kindeswohl gefährden, fürchtet die Verwaltung.
Januar wollen sich die Richter damit befassen. Auch werben "tabulose Girls" in Internetforen für ihre Dienste in dem Gebäude. All das sei kein kindgerechtes Umfeld: "Es besteht das Risiko, dass Kinder, die dort betreut werden, stigmatisiert werden und in ihrer Entwicklung Schaden nehmen", sagt die Juristin. Die Befürchtungen bezeichnet der Anwalt der Klägerin als absurd. Schon vor Jahren habe seine Mandantin die Zimmervermietung eingestellt.
Rechtsrätin König betont: "Es geht uns nicht um die Person - jeder hat das Recht, sein Leben zu ändern. Die Einträge im Internet hätten sich längst verselbstständigt, sagt der Anwalt der Tagesmutter. Dagegen, dass dort mit falschen Telefonnummern für Prostitution unter der Adresse der künftigen Kinderbetreuung geworben werde, gehe man bereits vor. Im Video: Revolte im Kinderzimmer?
